Schaller, Nurit
Weder Ort, noch Stein
Gedichte
Artikel Nr 1538
ISBN 978-3-85028-533-9
erschienen 01.09.2011
Maße 23 x 15,5 cm
Seitenanzahl 80 Seiten
Einband Softcover
Gewicht 500 g
Preis 12,90
Lieferstatus   Lieferbar
Buchbeschreibung
Dieses Buch kann nur direkt über die Autorin erworben werden: nuritschaller(at)yahoo.de

Gedichte als Annäherung an Leben, Liebe, Selbstzweifel und die Diskrepanz zwischen Sein und Schein, zwischen Soll und Haben, zwischen Hoffnung und Realität. Das Ich in Zwiesprache mit sich selbst und dem Korrelat: das wie der Andere, ein Pendant als auch Kontrast - im Konkreten wie im Idieellen. Gedichte, die fragen und ab & an auch finden, hin & wieder und mancherorts.

Nurit Schaller,

geboren am 7.7. 1975 in Wien (A), studierte u.a. Kulturanthropologie in Amsterdam, Jüdische Studien und Semitistik in Heidelberg. Ist Linguistin (Althebräisch & Aramäisch), Herausgeberin der Kunstzeitschrift 'diletto – the paper on art & culture' und Künstlerin. Lebt, schreibt, malt und werkt in Wien. www.nuritschaller.org & www.diletto.org

Leserstimmen:

Eine fesselnde Auseinandersetzung mit dem Kummer des Individuums, die wieder und wieder zu lesen den Blick auf das Hadern aus sich selbst verschärft. Der Tonfall frei von Anklage eröffnet den unmittelbaren Zugang zu Schmerz, Trauer und Einsamkeit des Einzelnen mit sich selbst. Und dennoch scheint das Ich nicht zu verzweifeln, die Sujets Glaube, Leben, Politik und Liebe und ihre Abfolge weisen durch ihren sozialen Charakter selbst den Weg aus der Verzweiflung, die sie nur scheinbar verursacht haben. Leid, Fragen und Leere erscheinen dadurch nur Unterbrechungen auf dem langen Weg zur Erfüllung des Ich. (- Kazimir Menzel, Heidelberg)

In einem Gedicht lese ich "den Himmel umdrehen", in einem anderen "damit Gebete Gedichten gleichen".
Die Lyrik von Nurit Schaller umspannt Bilder persönlicher Wahrnehmung und Erfahrung in Verbindung mit spiritueller Suche. Berührende Gedichte. ( - Christina Friessner, Wien)

Rezension von Dr. Johannes Reiss (Direktor des Österreichischen Jüdischen Museums in Eisenstadt):

Nurit Schaller legt – insbesondere für ein Erstlingswerk – einen sehr umfangreichen Gedichtband vor.

Die Gedichte nehmen vom ersten Wort an gefangen und laden nicht subtil, sondern fast fordernd ein, mit und in ihnen zu verweilen, jedes einzelne Gedicht nochmals und immer wieder zu lesen, in ihre Welt ganz einzutauchen. In ganze Gedichte, einzelne Absätze oder auch nur in einzelne kurze Zeilen und Wörter.

Die Sprache Nurit Schallers ist eine sehr poetische, auf den ersten Blick eine sehr suggestive, auf den zweiten Blick eine auch präzise und selten technische. Es sind sehr schöne Wörter, zusammengefügt zu Wort- und Bildgefügen, die sich der Zeit – auch im grammatikalischen Sinn – vollkommen zu entziehen scheinen. Der Zeitenwechsel innerhalb kleinster Gedichteinheiten gleicht grammatisch einem Aspektwechsel und bildlich einem Wechsel der Gezeiten, unweigerlich entsteht beim Leser das Bild von Wellen. Wenn auch von der Kraft her ähnlich den periodischen Wasserbewegungen der Ozeane, werden in den Gedichten die Zwischenräume nicht definiert, bestenfalls angedeutet und öffnen, völlig unabhängig von den eigentlich intendierten Assoziationen, subjektive Assoziationsräume, die in die Gegenwart drängen. Denn die Gedichte sind auch immer wieder biblisch-religiös und wiederum nicht religiös, sie sind philosophisch und sie sind bodenständig, und sie sind manchmal mystisch, ja kabbalistisch oder rabbinisch, sie holen aber die LeserInnen immer ab und sie sind, nahezu im Kant’schen Sinne, aus sich heraus schön.

Nurit Schallers Lyrik wirkt entrückt und weit weg und doch in der Entfernung wiederum ganz nah und sehr präsent. Die Gedichte sind oft still, und werden in der Stille sehr laut, sie schreien oft um gleichsam wieder (oft traurige) Stille anzukünden. Es sind auch insbesondere die Schlusssequenzen, oftmals bestehend aus nur einem Wort, die überraschen und kontrastieren. Ganz wie Kontrapunkte weisen sie melodische Eigenständigkeit und doch harmonischen Zusammenklang mit dem Ganzen des Gedichts auf.

„Weder Ort, noch Stein“ – ein faszinierender Gedichteband, dem ich von Herzen viele LeserInnen wünsche!
Autorenbeschreibung
Nurit Schaller, geboren am 7.7. 1975 in Wien (A), studierte u.a. Kulturanthropologie in Amsterdam, Jüdische Studien und Semitistik in Heidelberg. Ist Linguistin (Althebräisch & Aramäisch), Herausgeberin der Kunstzeitschrift 'diletto – the paper on art & culture' und Künstlerin. Lebt, schreibt, malt und werkt in Wien.
Inhaltsverzeichnis
I.

Gebete und Gedichte
Ein Kind geht in die See
Weder Ort noch Stein
Rückenstück
Die Möglichkeiten der Reise
Himmelbett
Ich lief von Dannen
Mein Herz schlug
Kindheit
Ich baue mir kein Haus
Die Welt als Gleichnis
Ohnehin
G'ttes Augen
Gerbulieren
Traumatisches Leben
Äußerlichkeiten
Zielloses Streifen
Den Himmel umdrehen
Es gehen die Esel dahin
Raub mir die Nächte
Bomben
Wunschlose Listen
Hingemalt ins Leben
So vertraut
Nichtschwimmer
Der Sitz des Verstandes
Die Leichen treiben im Jordan
Emendation
Schnitte unter die Haut
Spiel mit mir
Alles
Stille sitzt mir Kompanion
Tausend Stimmen
Ich bin so bange
Alleine in der Tiefe
Satt wäre gut
Ich bin so fremd
Wohin leben
Eins nicht zwei
Prinzessin oder Frosch
Ich möchte aufstehen
Mein G'tt
Romantizismen
Tage der Bedrängnis
Höre mir zu
Gerede
Laß mich vergessen
Im Pochen
Nie genug

II.

Fragezeichen
Die Tür fällt zu
Weißt du, wo
Normal normal
Bildbetrachtung
Bin so müde
Sehnsuchtsfall
Mein Herz ist vergiftet
Wirf und weg
Klein sein
Aufstehen und Lieben
Dornbusch sein
Du brichst mein Herz entzwei
Du sagst, komm wieder
Wo bist du
Laß die Lider fallen
Angst zu verlieren
Ich bin gefallen
Klauen und Widerhacken
Die Frage nach
Doch meine Stimme
Gescheitert in der Liebe
Datenbanken
Entweiche
Die Einsamkeit zu zweit
Ich mag
Du gehst
Leben im Dunkeln
Heute ist das Gestern
Bitte